SV Blau-Weiß Zorbau

SV Romonta Stedten - SV BW Zorbau 0:1 (0:0)

von Mike Schütz erstellt am 20.09.2015

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Mit Geduld zur Tabellenführung
Nach neunzig hochintensiven und hart umkämpften Minuten verließen die Zorbauer als 1:0-Sieger den Platz in Stedten und konnten damit erstmals in ihrer Geschichte die Tabellenführung in der Landesliga-Süd übernehmen.
Gespenstische Ruhe herrschte nach dem Abpfiff in der Gästekabine auf dem Stedtener Sportplatz an der Kippe, dabei war nicht jedem im Raum bewusst, dass sie gerade historisches aus Zorbauer Sicht geleistet hatten, denn der SV BW Zorbau hatte mit dem knappen 1:0-Erfolg erstmals in seiner Historie die Tabellenführung in der Landesliga erobert.

Es war eine Mischung aus Demut und körperlicher  Niedergeschlagenheit die diese Stille hervorrief und es bedurfte erst dem Hinweis des Trainers, der seine Jungs darauf hinwies, dass sie gerade gewonnen hatten und sich durchaus etwas freuen dürfen. Maik Kunze hatte mit zwei Sätzen dieses Spiel so treffend zusammengefasst, so dass der Sprechgesang „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ geradezu wie eine Befreiung aus der Stille wirkte. Sinngemäß sagte er:“ Ihr dürft euch ruhig etwas freuen, ihr habt hier einen dreckigen, aber hochverdienten Sieg eingefahren, wie es euch noch vor einem Jahr nicht gelungen wäre!“, ging duschen und überließ die Bühne den Hauptakteuren. Damit war dieses Spiel im Wesentlichen charakterisiert. Einen höheren, oder gar leicht errungenen Erfolg hatte man im Zorbauer Lager ohnehin nicht erwartet und war auf eine sehr kampfbetonte Partie eingestellt, in der es von Beginn an wahrlich um jeden Zentimeter Boden gehen sollte. So sah Patrick Baudisch bereits in der vierten Minute nach seinem ersten Zweikampf „Gelb“, eine Karte, die später Folgen haben sollte. Ansonsten versuchten beide Teams den Zugriff zum Spiel zu bekommen, was den Gästen schneller gelang, die dadurch auch zu ihren ersten guten Möglichkeiten kamen. Doch sowohl Maximilian Schnelle, Kevin Haschke wie auch Falko Löser nach einer Ecke, oder Martin Freudenberg mit einem Fernschuss, fanden ihren Meister in Stedtens Keeper Christopher Kuhnt, der seinem Team den torlosen Pausenstand,  rettete. Stedten verlegte sich auf Grund der mangelnden spielerischen Mittel im eigen Stadion auf Konter und war dabei dem eigenen Torerfolg in zwei, drei Szenen ebenfalls sehr nahe.
Trainer Maik Kunze mahnte deshalb in der Pause auch zu allerhöchster Konzentration im Rückwärtsgang und forderte die nötige Geduld beim eigenen Torabschluss ein. Zudem musste er den gerade wiedergenesenen Andreas Richter ersetzen, der in der letzten Aktion vor dem Pausenpfiff erneut einen Schlag auf den Knöchel bekommen hatte. So rückte Viktor Aguocha in die Abwehr, was einige kleine Umstellungen zur Folge hatte, die dem Tordrang der Gäste aber keinen Abbruch taten. Als Haschke in der fünfzigsten Minute Maximilian Schnelle stark in Szene setzte und dieser erneut an Kuhnt scheiterte, weckte das unter den Stedtener Zuschauern Vorahnungen auf den weiteren Spielverlauf, als einer in die Runde sagte: “Lange geht das nicht mehr gut!“ Diese Vorahnung bedurfte wahrlich keines Propheten und traf bereits neun Minuten später ein. Stedten hatte mit vereinten Kräften und in aller höchster Not zur Ecke klären können, die Baudisch gut temperiert in den Strafraum brachte, dort verwertete Kapitän Haschke die Kopfballverlängerung mit einem kraftvollen Schuss, bei dem auch Kuhnt machtlos war. Kurz darauf war für den Eckstoßschützen Schluss, als ihn der inzwischen etwas überforderte Referee mit der Ampelkarte zum vorzeitigen Duschen schickte. In der letzten halben Stunde versuchten die Gastgeber wirklich alles, hatten zum Schluss sogar ihren Keeper mit in die Sturmspitze beordert, aber Zorbau verteidigte mit einer kollektiven Mannschaftsleistung und allerhöchstem Einsatz den knappen Vorsprung, sogar noch fünf weitere, lange Minuten der Nachspielzeit in der sich Florian Kreße noch zu einer Tätlichkeit gegen den kurz zuvor eingewechselten Trainer Maik Kunze hinreißen ließ und mit glatt Rot vom Platz flog. Zorbau hatte sich diesen knappen Geduldssieg und damit die Tabellenführung am Ende wahrlich erkämpft, weil die Mannschaft eine Qualität nachwies, wie sie sie vor einem Jahr tatsächlich noch nicht hatte. Von nun an wartet jedoch eine neue Herausforderung auf die Blau-Weißen, die jetzt in der Rolle des gejagten Spitzenreiters eine noch höhere Qualitätsstufe nachweisen muss.
Es spielten Nico Wasewitz im Tor, Andreas Richter (45. Viktor Aguocha), Fabian Hietzscholdt, Martin Freudenberg, Maik Witt, Christopher Dillgen, Patrick Baudisch, Falko Löser, Maximilian Schnelle (89. Maik Kunze), Sergio Savanha und Kevin Haschke (78. Thomas Proschwitz)

Romonta Stedten
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