SV Blau-Weiß Zorbau

VfB IMO Merseburg - SV BW Zorbau 2:1 (1:1)

von Mike Schütz erstellt am 30.10.2016

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Zorbau fehlten nur drei Minuten am Punktgewinn
Die Erleichterung war dem neuen IMO-Trainer Alexander Wagner anzusehen, als er sich kurz nach Spielende bei seinem Zorbauer Trainerkollegen verabschiedete, denn sein Team hatte ihm mit einem späten Tor zum 2:1-Sieg, einen Einstand nach Maß beschert. Beinahe etwas entschuldigend kommentierte er das Endergebnis mit den Worten, „…es war am Ende auch ein etwas glücklicher Sieg!“ Das konnte Maik Kunze eigentlich nur bestätigen und hinzufügen, dass im Fußball nun aber einmal die Tore zählen und dabei hatte die IMO, eben besagtes Glück gleich zwei Mal auf ihrer Seite.

Als erstes traf jedoch der Aufsteiger ins Schwarze, bzw. ins gegnerische Tor. Ausgerechnet das ehemalige Merseburger Sturmduo Christopher Luther und Alexander Palme, welches im letzten Punktspiel beider Teams gegeneinander noch das VfB-Trikot trug, erzielte das frühe 1:0 für Zorbau. Luther hatte sich nach Ballgewinn von Michael Lerchl und schönem Pass von Falko Löser auf der linken Seite durchgesetzt, den Ball mustergültig quer durch den Strafraum geschoben, wo Alexander Palme am langen Pfosten keine Mühe hatte den Ball ins Netz zu befördern. Dort blieb er dann auch mit erhobenen Armen sitzen um sich von seinen Kollegen bejubeln zu lassen, die von der frühen Führung fast selbst ein wenig erschrocken waren. Wenig erschrocken zeigte sich der Gastgeber, der sich kurz schüttelte, sofort zur Gegenoffensive blies und nur drei Minuten später den Ausgleich erzielte. An der Vorarbeit über die rechte Seite, den Klassepass über dreißig Meter und dem Kopfballtor von Torjäger Steve Rolleder gab es dann auch nichts auszusetzen, am ausbleibenden Abseits-pfiff des Schiedsrichters dagegen schon, denn außer ihm und seinem Assistenten hatte alle die klare Abseitsstellung erkannt. Schmunzelnd nahm Wagner den Ausgleich zur Kenntnis und die Partie begann nach sieben Minuten praktisch zum zweiten Mal. Jetzt entwickelte sich ein hochintensives und zugleich ansehenswertes Spiel, in dem sich beide Teams zwischen den Strafräumen keinen Zentimeter schenkten und in den Strafräumen ihre Chancen hatten. Die Dicksten aus Zorbauer Sicht ließ zunächst Alexander Palme liegen, der frei vor Torhüter Lukas Wurster nicht die Nerven behielt und anstelle flach einzuschieben, sich für die schwierigere Variante entschied und zum Entsetzen der Gäste und deren Fans drüber schoss. In der zweiten Hälfte war es Falko Löser, der aus dem Mittelfeld alle überlief und knapp am langen Pfosten vorbei schob. Beide Chancen machen sie eigentlich mit verbundenen Augen, doch hier versagten ihnen die Nerven. Aber auch der Gastgeber hatte den Torschrei schon zweimal auf den Lippen, aber beide Male verhinderte ein Zorbauer in allerletzter Sekunde noch auf der Torlinie einen Treffer. Bis zur 87.Minute, da sollte dies nicht noch ein drittes Mal gelingen. Zorbau hatte sich inzwischen zur spielbestimmenden Mannschaft aufgeschwungen und beschäftigte den Favoriten pausenlos in und um dessen Strafraum. Dem wiederum fiel bis auf lange Bälle nicht mehr sonderlich viel ein, allerdings war der Gastgeber einfach abgebrühter und ruhiger am Ball. Während Zorbau in einigen Aktionen die Bälle leichtfertig hin schenkte, konterte IMO mit wenigen Ballkontakten und hatte das Glück auf seiner Seite. Mit einem einzigen langen Ball vom eigenen Strafraum, überschlugen sie praktisch alle Gegenspieler und irgendwie bekam der kurz zuvor eingewe-chselte Enrico Kowol die Schuhspitze am günstigsten, von allen in diesem unüberschau-baren Gewusel beteiligten Personen an den Ball und der kullerte mutterseelenallein ins Netz. Zorbau bemühte sich bis in die Nachspielzeit, holte noch ein paar Ecken und einen Freistoß an der Strafraumgrenze heraus, aber es half alles nichts mehr. Nach einem wirklich guten Spiel, ging man erneut als Verlierer vom Platz, scheiterte neben fehlender Routine und Ruhe am Ball, vor allem am eigenen Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit. Das vielzitierte Glück, schießt keine Tore, das kommt dann höchstens noch dazu, diesmal aber leider nicht für die Gäste, die nicht wirklich schlechter waren als der Gastgeber, das aber selbst nicht richtig zu glauben scheinen, wie man schon am verhaltenen Torjubel in Minute vier erkenen konnte.
Es spielten Nico Wasewitz im Tor, Martin Freudenberg, Maik Witt, Nejervan Solivani (92. Fabian Hietzscholdt), Marc Barthmuß, Michael Lerchl, Patrick Baudisch (90. Andreas Richter), Falko Löser, Alexander Palme, Christopher Luther, Kevin Haschke (82. Sergio Savanha)


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