SV Blau-Weiß Zorbau

SG Rot-Weiß Thalheim - SV Blau-Weiß Zorbau 1:3

von Mike Schütz erstellt am 09.09.2017

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Zorbau`s Ärger mit den Baustellen

Ein Freitagabendspiel unter Flutlicht hat schon seinen Charme, allerdings auch einige Tücken, sofern man über die Großbaustelle A9 muss. So kam es, dass der Großteil des SV Blau-Weiß Zorbau unter Anleitung des Kapitän`s Fabian Hietzscholdt schon mitten in der Erwärmung war, ehe Trainer Maik Kunze mit den letzten Spielern in Thalheim eintraf. Schuld daran waren die diversen Dauerbaustellen auf besagter A9, die zum Start ins Wochenende naturgemäß noch stärker befahren ist. Damit war die übliche Spielvorbereitung schon ein wenig gestört, insbesondere die taktische Besprechung und mentale Vorbereitung auf ein Minimum beschränkt.

Ob dies nun der einzige Grund dafür war, dass es auf dem Spielfeld auch ein wenig zähfließend und im Stopp and Go-Rhythmus weiter ging bleibt hypothetisch, dass die erste Halbzeit aus Zorbauer Sicht einer Großbaustelle glich, dagegen Tatsache. Träges Tempo, umständlicher Spielaufbau, kaum Druck auf den Gegner, all das machte es dem Aufsteiger zunächst recht einfach, seine eigene Marschroute durchzubringen. Thalheim suchte im frühen Pressen den Erfolg, war damit auch häufig in Ballbesitz, zu zählbaren Abschlusshandlungen kamen sie jedoch auch nicht. Die Führung des Aufsteigers kam trotzdem nicht ganz zufällig, bedurfte jedoch einer Standardsituation. Nach Ecke von Eric Bader war es Christian Grunert, der aus Nahdistanz einschoss. Fünf Minuten später spielte Zorbau dann endlich mal schnell und direkt, so dass Alexander Palme am rechten Strafraumeck den nötigen Raum bekam und mit einem strammen Schuss ins lange Eck, auch zu seinem ersten Saisontreffer. Trotzdem ähnelte das Spiel bis zur Pause, der Fahrerei auf der Autobahn. Wenn es auch der einen Seite lief und ruckte, hieß das noch lange nicht, dass das auch auf der anderen Seite so war. Wenn mal schnell aus der Abwehr agiert wurde, dass dann auch der direkte Weg nach vorn gesucht wurde, oder die Kugel in der Endkonsequenz wieder bei den Abwehrspielern landete. Das Beste an der ersten Hälfte war das Resultat, wie es der Kapitän so treffend in der Pause formulierte, denn Zorbau ging noch kurz zuvor in Führung. Auch hier war  ein ruhender Ball der Ausgangspunkt. Palme und Christopher Luther waren drauf und dran, sich per Doppelpass in Schussposition zu bringen, als letzterer nach einer blitzschnellen Körperdrehung nur noch per Foul zu stoppen war. Palme legte sich das Leder zurecht und Thalheims Keeper Christian Kotzbau konnte nur noch hinterher schauen, wie es neben ihm einschlug.
Einige wenige gezielte Worte an seine Jungs und taktische Tipps reichten, um im zweiten Durchgang ein flüssigeres Zorbauer Spiel zu erleben. Freie Fahrt war es zwar immer noch nicht, aber zumindest kam die Elf von Maik Kunze nicht mehr zum Stehen. Dies zeigte sich schon in der ersten Offensivaktion. Der Ball ging direkt über drei, vier Stationen, diesmal ans linke Strafraumeck, wo der sehr agile Khemgin Solivani nicht lange fackelte, ihn allerdings auch nur auf dem Tornetz platzierte. Auch Luther`s Schuss nach gut fünfundsechzig Minuten strich denkbar knapp am Tor vorbei. Zorbau spielte jetzt schneller und zielstrebiger, Thalheim verlegte sich auf lange Bälle, die durch den einsetzenden Regen, mitunter für Gefahr sorgen sollten. So blockte Luther Ball und Gegenspieler direkt an der Strafraumgrenze und der 1.Assistent Christian Petzka signalisierte seinem Chef Tristan Tauché ein Foul, dem nichts anderes übrig blieb, als auf den Punkt zu zeigen. Zorbau`s Trainer Maik Kunze zeigte seinem Keeper Dennis Dickmann auch etwas und der wiederum zeigte, dass er auf der Linie ein ganz starker ist und lenkte das Leder an die Latte. Wenn hier der Ausgleich gefallen wäre, hätte es vielleicht, wie im letzten gemeinsamen Landesligajahr, 2:2 enden können, so blieb es zunächst beim knappen 2:1 der Gäste. Kunze hatte aber inzwischen gewechselt und den pfeilschnellen Arno Dwars, für Khemgin Solivani gebracht und das sollte nicht ohne Folgen bleiben. Nur vier Minuten nach dem Strafstoß, hätte er den Sack zumachen können, als er allein auf Kotzbau zusteuert, der Ball aber noch ein wenig versprang und sein Abschluss knapp am Tor vorbei geht. Selten bekommt man solch eine Aktion zweimal, Arno an diesem Abend schon. Nejervan Solivani hatte zuvor einen Befreiungsschlag, scheinbar ziellos über die Mitte geschlagen, Dwars schaltete in dieser Situation am schnellsten, lief am schnellsten und vor allem traf diesmal auch noch. Mit seinem 5.Saisontor besiegelte er den zweiten Auswärtserfolg. Zorbau siegte am Ende nicht unverdient, auf Grund einer schwächeren, aber sehr effektiven ersten und spielerisch besseren zweiten Halbzeit, sowie eines jungen, unaufgeregten Keepers, der im entscheidenden Augenblick die Nerven behielt.
Mit drei Punkten im Gepäck ging es natürlich per Umleitung (!) zurück auf die A9, die zumindest in Richtung Süden frei war für eine entspannte Fahrt ins Wochenende!

Es spielten Dickmann, Hietzscholdt, Eiteljörge, Barthmuß (74. M.Freudenberg), Lerchl, N.+K.Solivani (63. Dwars), Zott, Palme, Luther (76. Löbnitz), Löser

 

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