SV Blau-Weiß Zorbau

SV Fortuna Magdeburg - SV Blau-Weiß Zorbau 0:4 (0:4)

von Mike Schütz erstellt am 08.04.2018

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Fortuna wird kalt erwischt
Rund zehn Minuten brauchten die Gäste aus Zorbau, um sich an den besandeten Teppichboden von Magdeburg und Gegner zu gewöhnen. Danach hatte die Kunze-Elf die richtige Betriebstemperatur erreicht, die Hausherren wohl noch nicht. Binnen zwanzig Minuten wurden sie gleich viermal eiskalt erwischt und das Spiel war gelaufen. Mannschaftsleiter Thomas Knobbe hatte schon so eine Vorahnung und haderte beim Smalltalk vor dem Spiel sowohl mit dem Kunstrasenplatz als auch der eigenen personellen Situation. Das 1:0 erledigten die Gastgeber gleich mal selbst. Patrick Baudisch wollte mit seiner Flanke eigentlich Alexander Palme bedienen, aber Nick Seguin war schneller.

Lässig wollte er den Ball mit der Brust zu seinem Keeper abtropfen lassen, hatte aber scheinbar eine zweite Ballberührung mit der Schulter, jedenfalls bekam der Ball einen leichten Drall und war im Tor. Fortuna Keeper Salman Ghazbaf sah dabei ebenso unglücklich aus, wie der Unglücksrabe Seguin. Auch das 2:0 durch Alexander Palme wurde von Ghazbaf begünstigt, der beim direkt verwandelten Freistoß die Torhüterecke einfach nicht im Griff hatte. Viel Zeit zum darüber nachdenken ließ Palme dem Iraner nicht. Nur sieben Minuten später wurde der erste Schussversuch noch abgeblockt, beim Zweiten zappelte er aber schon wieder im Netz. Als es drei Minuten später zum vierten Mal einschlug, schien sich ein Debakel, nicht nur für den Keeper anzubahnen. Erneut kam die Flanke von Baudisch, Palme stieg höher als sein Gegenspieler köpfte die Kugel ins lange Eck, wo noch Arno Dwars angeflogen kam und mit samt dem Ball im Netz landete. Ihm wurde dann auch der Treffer gutgeschrieben, da der Linienrichter das Streitobjekt zuvor noch nicht hinter der Linie gesehen hatte. Damit war der Palme-Hattrick vor den Augen des mitgereisten Vaters geplatzt. Was für die Gäste ein Luxusproblem war, ließ bei den Hausherren schon einige Emotionen frei werden, denn nun haderte nicht mehr nur der Mannschaftsleiter, sondern auch die ersten Spieler mit sich selbst, dem Keeper, dem Platz der Sonne und, und, und! Die Gäste haderten wenig später auch einmal, denn wieder einmal wurde ihnen ein klarer Strafstoß nicht zugesprochen. Arno Dwars war einfach schneller mit Ball im Strafraum, als sein Bewacher ohne und brachte ihn von hinten zu Fall. Schiedsrichter Michael Damke fuchtelte wild mit den Armen, Handballfreunde hätten das Zeichen als "Schrittfehler" gedeutet, das kann es in diesem Fall aber nicht gewesen sein. Auch wenn es beim 4:0 zu verschmerzen war, war es nicht der erste Pfiff in jüngerer Vergangenheit der ausblieb. Sichtbare Erleichterung war bei der Fortuna zu erkennen, als der Halbzeitpfiff ertönte. Das 4:0 entsprach sicherlich dem Spielverlauf, entsprang den Offensivqualitäten von Löser, Palme und Co., defensiv hatte man aber Steigerungsbedarf. Im Unterbewusstsein der sicheren Führung ließ man dem Gastgeber einfach zu viel Platz, der durchaus Chancen zu mindestens zwei Treffern hatte. Auch die zweite Hälfte begann mit einer hochkarätigen Fortuna-Chance. Magdy Abdelfatah stürmte nach einem abgewehrten Zorbau-Freistoß über den ganzen Platz, im Abschluss verließen ihn dann aber die Kräfte. Das war der Startschuss einer eher wilden zweiten Hälfte, in der die Hannemann-Elf sichtlich bemüht war sich nicht gänzlich abschießen zu lassen und jetzt auch Fußball spielte. Nur das mit dem Tore schießen müssen sie wohl noch üben, denn es bewies sich eine weitere Knobbe-Prognose, "…wir haben die Chancen, machen sie aber nicht zu Toren!" So musste seine Bank mehrfach einen neuen Ball ins Spiel bringen, weil die Magdeburger Torabschlüsse zumeist über das Fangnetz in Richtung Güterbahnhof gingen. Auf der anderen Seite ging es knapper zu, allerdings auch ohne weiteren zählbaren Erfolg. Die letzte Großchance endete an der Querlatte, als Christopher Luther nach toller Palme-Vorarbeit mit einem gefühlvollen Heber knapp scheiterte. So blieb es bei einem ungefährdeten Auswärtserfolg der Gäste, die ihr selbst gestecktes Tagesziel damit erfüllt hatten und relativ relext die Heimreise antraten.

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