Prall gefülltes Osterkörbchen

Die reichlich 130 Zuschauer rund um den Zorbauer Kunstrasen,  brauchten ihren Ostermontag Ausflug wahrlich nicht bereuen, denn der Gastgeber belohnte das Kommen mit einem tollen Spiel. Fünf Eier legten sie den Thalheimer Gästen ins Körbchen und sammelten nach dem 0:0 am Samstag in Bitterfeld vier wertvolle Punkte in zwei Spitzenspielen innerhalb von drei Tagen.

 

Trainer Maik Kunze hatte in der Vorbesprechung noch auf einige taktische Feinheiten hingewiesen, die aus seiner Sicht den Ausschlag dafür gegeben hatten, dass es am Samstag beim Spitzenreiter „nur“ zu einem Remis reichte, auf jeden Fall waren es genau die Dinge, die es diesmal zu einem kleinen Torfestival werden ließen.

 

Der Gästetrainer gratulierte anschließend nicht nur der Form halber, denn er musste die Überlegenheit Zorbau`s neidlos anerkennen. „Wir wollten über lange Bälle und Standards zum Erfolg kommen, unsere Führung hätte uns eigentlich in die Karten spielen müssen. Es war schon beeindruckend, wie Zorbau die Partie noch vor der Halbzeit drehte, am Ende hätte es durchaus noch schlimmer für uns kommen können. Jetzt bleibt uns nichts weiter übrig, als die „HSV-Taktik“, einmal richtig schütteln und wieder nach vorn schauen“, so sein etwas ironischer Kommentar nach Spielende.

 

Obwohl der Gastgeber von Beginn an tonangebend war, ging Thalheim, eben nach einem Standard, überraschend in Führung. Zorbau nutzte dann auch zwei Standardsituationen, um das Spiel zu drehen. Bei einer Ecke, waren eigentlich alle Spieler viel zu früh eingelaufen, was dann Lars Drischmann nutzte, um dem den von Mirko Looben geschickt abgeschirmten Ball, genau ins linke Eck zu hämmern. Thalheims Torhüter war durch das Spielerkneuel vor seinem Kasten, die Sicht völlig versperrt, so hatte das falsche Einlaufen, noch einen positiven Effekt. Falko Löser zauberte dann einen Freistoß direkt in die Maschen und brachte sein Team verdient in Front.

 

In der Halbzeitpause ermunterte Kunze dann seinen Keeper, den Ball mit schnellen langen Abschlägen hinter die weit aufrückende Abwehr zu befördern und die schnellen Zorbauer Spieler wie Amaechi, Löser, Göhring oder Schlosser ins Spiel zu bringen. Es dauerte nur neun Minuten, bis sich beide verschmitzt angrinsten, denn genau das hatte in der 54.Minute bravorös geklappt. Amaechi setzte sich geschickt gegen den baumlangen, aber inzwischen etwas hüftsteifen Wellington durch und Max Göhring behielt die Nerven, den Ball gefühlvoll über den Keeper hinweg zu köpfen. Nicht weniger schön war dann das 4:1 von Sebastian Schlosser. Zorbau hatte die Thalheimer Abwehr auf der linken Seite schwindlig kombiniert, dann mit einem langen Querpass die komplette Innenverteidigung aufgerissen und Schlosser schlenzte die Kugel scharf und doch gefühlvoll genug, aus 25 Metern ins Dreiangel. Genauso schön dann seine Vorarbeit und Flanke zum 5:1 durch Amaechi, der den präzisen Pass lehrbuchreif gegen die Laufrichtung des Keepers in die Maschen setzte. Danach merkte man den Hausherren dann doch an, dass sie schon zum zweiten mal an diesem Osterwochenende ran mussten, denn bei weiteren guten Aktionen fehlte im entscheidenden Augeblick die Konzentration, um noch weitere „Eier“ im Thalheimer „Körbchen“ unterzubringen.

 

Freude und Erleichterung dominierten dann in der Zorbauer Kabine, die nach zwei Niederlagen nun vier Punkte gegen zwei Spitzenmannschaften einfahren konnten, aber auch den Blick schon nach vorn richteten, denn am kommenden Samstag steht das nächste Gipfeltreffen, beim Tabellendritten in Elster an!

 

1.FC Bitterfeld-Wolfen  -  SV BW Zorbau            0:0

 

Henze, Bransch, Looben, Hoffmann, Drischmann, Proschwitz, Baudisch, Schlosser, Amaechi (89.Kunze), Schwarze (68.Hom)

 

SV BW Zorbau  -  SG RW Thalheim                   5:1  (2:1)

 

Henze, Bransch, Looben, Hoffmann, Drischmann, Proschwitz, Baudisch (78. Hom), Schlosser, Amaechi, Schwarze (46. Göhring)

 

Tore:     0:1       Tkalec

            1:1       Drischmann

            2:1       Löser

            3:1       Göhring

            4:1       Schlosser

            5:1       Amaechi